- Verbünde suchen Bahnunternehmen für Strecke Chemnitz – Leipzig ab Dezember 2023
- Vertragslaufzeit zehn Jahre
- Neue batterieelektrische Züge kommen zum Einsatz
Chemnitz – Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) und Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) starten das Vergabeverfahren für Zugleistungen auf der Bahnstrecke Chemnitz – Leipzig. Ende 2023 läuft der aktuelle Vertrag mit der Mitteldeutschen Regiobahn aus. Das Vergabeverfahren ist nun europaweit im EU-Amtsblatt ausgeschrieben. Der Vertrag läuft über zehn Jahre – von Dezember 2023 bis Dezember 2033.
Der Leistungsumfang beträgt 1,1 Mio. Zugkilometer pro Jahr. Davon entfallen 680.000 Kilometer auf das Gebiet des ZVNL und 424.000 Kilometer auf das Gebiet des ZVMS. Interessenten können bis 11. November 2022 ihre Angebote einreichen. Im 1. Quartal 2023 erfolgt der Zuschlag.
Dieses Vergabeverfahren weist zwei Besonderheiten auf.
- Das Verkehrsunternehmen, das den Zuschlag erhält, bekommt vom ZVMS elf Batteriezüge (Coradia Continental Dreiteiler) gestellt. Diese hochmodernen Bahnen lösen ab Ende 2023 die betagten Dieselzüge auf der Strecke ab.
- Die DB Netz AG plant für die Vertragslaufzeit Ausbau und Elektrifizierung der Strecke. Deshalb müssen für das auszuschreibende Betriebskonzept drei Phasen berücksichtigt werden:
- Phase 1: Betriebsaufnahme bis Baubeginn (voraussichtlich bis 2028)
- Phase 2: Bauphase mit Streckensperrungen/SEV/Umleitung (voraussichtlich bis Ende 2031)
- Phase 3: nach Abschluss von Ausbau und Elektrifizierung (frühestens ab Ende 2031).
Managementgesellschaft des ZVMS ist die VMS GmbH. Deren Geschäftsführer Mathias Korda: „Die ersten der elf Batteriezüge sind zurzeit in der Erprobung. Durch ihren Einsatz werden wir eine deutliche Verbesserung der Beförderungsqualität auf der Strecke Chemnitz – Leipzig erreichen.“
Die Züge werden in der Regel in Doppeltraktion als Sechsteiler (300 Sitzplätze) fahren. Geladen werden sie in Chemnitz und Leipzig. Nach Streckenausbau können sie weiterhin eingesetzt werden, da sie über Stromabnehmer verfügen. Zudem sind sie schneller als die jetzigen Züge unterwegs und erreichen damit in Leipzig und Chemnitz mehr Anschlüsse.