- Stadt Chemnitz, IHK, VMS und SMWA machen sich mit Deutscher Bahn stark für schnellen Streckenausbau
- Hochkarätiges Bahngespräch mit Branche, Politik und Interessenverbänden heute in Chemnitz
- Komplette Zweigleisigkeit für attraktive Verbindung nicht notwendig
Chemnitz – In die festgefahrene öffentliche Diskussion um den Ausbau der Bahnstrecke Chemnitz <> Leipzig kommt Bewegung. Ein regionales Bündnis aus Stadt Chemnitz, Industrie und Handelskammer (IHK) Chemnitz sowie Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) und Sächsischem Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) hat heute gemeinsam mit der Deutschen Bahn Pläne für eine möglichst schnelle Modernisierung diskutiert. Leipzig ist für die gesamte Ballungsregion Chemnitz der nächste Bahnknoten, um das Fernverkehrsnetz der Bahn zu nutzen.
Auf Einladung der Deutschen Bahn haben heute 35 Vertreter der Bahnbranche, aus Politik und von Interessenverbänden über die Ausbaupläne diskutiert. Vor einem Jahr hatte die Bahn erste Ausbaupläne vorgestellt, die allerdings auf Kritik gestoßen waren. Vor allem zwei Brücken (Chemnitz, Burgstädt), die eingleisig bleiben sollen, waren für Kritiker Stein des Anstoßes.
Seither gab es intensive Gespräche zwischen den Akteuren. Ergebnis: „Es ist möglich, eine attraktive Verbindung mit 30-Minuten-Takt, Regional- und Fernverkehr zu schaffen, ohne die beiden Brücken zweigleisig auszubauen“, sagt Mathias Korda, Geschäftsführer des VMS. Möglich wird das mit genügend „Stauraum“ für Züge im Vorfeld der Brücken, also Gleisen und Ausweichmöglichkeiten. Der VMS hatte dazu einen umfangreichen Änderungskatalog an die DB gegeben, der mehrheitlich berücksichtigt wurde. Mathias Korda: „Dass unsere Vorschläge so umfangreich in die Planungen einflossen, ist auch und vor allem der öffentlichen Kritik nach Veröffentlichung der Pläne vor einem Jahr zu verdanken.“ Damit wäre es möglich, den Zeitplan der DB für den Ausbau des Südabschnittes bis Geithain bis Ende 2029 zu halten. Würden beide Brücken zweigleisig ausgebaut, würde der Ausbau wesentlich länger dauern.
Sven Schulze, Oberbürgermeister der Stadt: „Chemnitz und die Bahn, es ist eine lange und manchmal leidvolle Geschichte. Umso wichtiger ist es, jetzt zügig diese bedeutsame Strecke nach Leipzig bis 2029 auszubauen. Wir müssen vom Reden ins Tun kommen. Es ist gut, dass wir jetzt auf Grundlage der vorgestellten Planung die nächsten Schritte gemeinsam gehen.“
Christoph Neuberg, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz: „Bei diesem Ausbau muss die Wirtschaft immer mitgedacht werden. Der zügige Ausbau der Strecke ist wichtig – auch für den Güterverkehr. Selbstverständlich ist eine attraktive Zugverbindung ein immer wichtiger werdender Standortfaktor für unseren traditionsreichen und innovativen Ballungsraum.“
Stephan Berger, Leiter Abteilung Mobilität im SMWA: „Die Ausbaustrecke Leipzig-Chemnitz ist für den Freistaat eines der wichtigsten Schienen-Bauvorhaben. Auch nach abgeschlossener Vorplanung wird der Freistaat weiterhin Planungsmittel bereitstellen. Ziel ist es, gemeinsam die weiteren Schritte schnell umzusetzen. Das heißt für den Nordabschnitt von Leipzig bis Geithain, dass auch hier endlich die Voraussetzungen für die Fortsetzung der durch den Freistaat Sachsen finanzierten Vorplanung geschaffen werden.“
Foto: Stefanie Weise/VMS