VMS als Arbeitgeber:
»Wahnsinnig großes Arbeitsfeld!«
Seit vielen Jahren ist der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) Dreh- und Angelpunkt für alles, was im Nahverkehr auf Straße und Schiene in der Region aktuell passiert, gerade entsteht und noch in Planung ist. Eine spannende Aufgabe! Und eins ist klar: Nichts von dem wäre möglich, ohne die Menschen, die hier jeden Tag in ganz unterschied-lichen Bereichen arbeiten.
Ob als Problemlöser in der Schülerbeförderung, als Weiterentwickler im Projektteam des Chemnitzer Modells oder als Koordinator des Fahrzeugpools. Für die meisten Stellen der rund 100 Mitarbeiter braucht es besondere Qualifikationen, Erfahrungen und in jedem Fall eine große Portion Entdeckergeist. Langeweile kommt hier garantiert nicht auf.
Wir haben mit Maximilian Thieme (MT) gesprochen, der seit Sommer 2023 im Team Verkehr beim VMS arbeitet.
InFahrt: Maximilian Thieme, Sie sind seit Juli 2023 Teil des VMS-Teams. Wie kam es dazu?
MT: Die Themen ÖPNV, SPNV und Eisenbahn beschäftigen mich schon lange.
Seit Kindertagen. Mit meinem Onkel durfte ich an der Modelleisenbahn bauen. Seit der Schulzeit engagiere ich mich ehrenamtlich in einem Chemnitzer Eisenbahnverein. Tatsächlich war dann schnell klar, dass ich Verkehrsingenieurwesen in Dresden studieren möchte. Mein erstes Praktikum im 2. Semester habe ich beim VMS gemacht. Ich bin richtig gut aufgenommen und eingebunden worden. Als Werkstudent war ich dann regelmäßig da. Über die Zeit ist eine große Sympathie zum VMS und dem Team entstanden. Das Angebot, nach dem Studium fest im Unternehmen zu arbeiten, hat für mich einfach gepasst. In der Region bin ich verwurzelt, hier sind Familie und Freunde und nun auch mein Arbeitsplatz. Perfekt.
InFahrt: Woran arbeiten Sie gerade?
MT: Im letzten Jahr haben wir Verkehrsverträge für die RB 83, die Eisenbahnlinie von Freiberg nach Holzhau, neu vergeben. Ich habe die Ausschreibung mit betreut. Das ist, ganz plakativ gesagt, ein Vertrag mit allen Leistungen, die vom Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) erfüllt werden müssen. Bestandteile sind u. a. der Fahrplan, die Anzahl der Sitzplätze sowie Anforderungen an die Fahrzeuge. Daneben muss unser Tarif anerkannt werden. Außerdem ist auch der Vertrieb der Fahrscheine sicherzustellen – und vieles mehr. Sehr ausführlich definiert eben. Das wirtschaftlichste EVU bekommt den Vertrag. Seit diesem Jahr bin ich stark in das Projekt für die neu zu beschaffenden BEMU-Fahrzeuge involviert, also Akkuzüge für die Strecke Chemnitz – Leipzig.
InFahrt: Das klingt auf jeden Fall nach einem weiten Feld. Was gefällt Ihnen an der Arbeit am meisten?
MT: (lacht) Eigentlich alles! Die Abwechslung! Es ist ein wahnsinnig großes Arbeitsfeld, in dem ich agieren darf. Das ist das Schöne! Da gibt es so viel Entwicklung. Jeder Tag ist anders. Und tatsächlich mag ich den Zusammenhalt bei uns im Team. Wir haben wirklich viel miteinander zu tun, klären Dinge direkt und persönlich. Wir verstehen uns einfach super. Das ist für mich persönlich sehr, sehr wertvoll. Und man kommt mit vielen Menschen in der Eisenbahnbranche in Verbindung.
InFahrt: Welche Fähigkeiten braucht es für diesen Job?
MT: Ein gewisses Gefühl, mit Verträgen umgehen zu können, ist wichtig. Meine Arbeit ist eben viel Vertragsmanagement. Kommunikationsstärke in Vermittlungen und Abstimmungen brauche ich oft, dazu eine gute Selbstorganisation, um die ganzen Termine im Blick zu behalten. Technisches Verständnis sollte natürlich vorhanden sein als Ingenieur. Besonders wichtig ist mir vor allem der Fahrgastblick. Viele Entschei-dungen treffen wir ja unter dem Aspekt:
Was würde der Fahrgast denken, der von dem System dahinter nichts weiß und einfach bloß von A nach B fahren möchte.
Das ist eine Sichtweise, die eigentlich allen, die beim VMS arbeiten, hilft.
InFahrt: Sind Sie nach der Arbeit auch mit Bus und Bahn unterwegs?
MT: Immer, wirklich! Im Sommer oft mit dem Rad. Es sind nur 3,5 Kilometer, ich wohne ja in Chemnitz. Ich reise auch öfter mit der Bahn. Nach Paris zum Beispiel oder an die Ostsee. (lacht) Ein Auto habe ich aber trotzdem.