Mit KulturhauptstadtTicket & Doppelstockzügen unterwegs
Noch zwei Monate: Das Kulturhauptstadtjahr klopft an. Die Organisatoren rechnen 2025 mit zwei Millionen Besuchern in Chemnitz und Umgebung. Diese verteilen sich übers Jahr – ein Großteil kommt zu den Höhepunkten. Aber wie reisen sie an, wie sind sie mobil, wie verlassen sie Chemnitz wieder?
Legen wir bundesweite Vergleichszahlen (Modal Split) zu Grunde, fahren 16 Prozent mit Bus und Bahn. Das sind rund 320 000 Gäste, die die Region Chemnitz mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen wollen.
Als Verkehrsverbund begreifen wir das Kulturhauptstadtjahr als Chance, den ÖPNV der Region in der europaweiten Wahrnehmung als attraktive und ökologische Mobilitätsart zu präsentieren. Da ein Kulturhauptstadt-Upgrade des Nahverkehrs jedoch mit erheblichen Zusatzkosten verbunden ist, hat VMS-Geschäftsführer Mathias Korda in enger Zusammenarbeit mit Sven Schulze, Chemnitzer Oberbürgermeister und Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS), bereits vor zwei Jahren begonnen, Gespräche mit dem Freistaat Sachsen zu führen.
VMS-Geschäftsführer Mathias Korda: „Als deren Ergebnis konnte im aktuellen Doppelhaushalt unter ‚Zuschüsse an den Zweckverband VMS für zusätzliche Verkehrsleistungen im ÖPNV/SPNV im Großraum Chemnitz im Rahmen der
Kulturhauptstadt 2025‘ die Summe von 2,67 Mio. Euro eingestellt werden. Wir gehen davon aus, dass trotz der angespannten Haushaltslage dieses Geld für 2025 zur Verfügung steht.“
VMS bestellt mehr Bahnen und Busse
In bewährter Zusammenarbeit mit den Partnern wird der Verkehrsverbund diese Summe für Taktverdichtungen und höhere Kapazitäten auf Straßen und Schienen einsetzen. Abstimmungen hierzu erfolgen zurzeit mit den Verkehrsunternehmen. Bereits steht fest, dass die Verbindungen von Chemnitz nach Dresden, Leipzig und Zwickau/Hof an ausgewählten Veranstaltungstagen und -wochenenden mit zusätzlichen Fahrten und Sitzplätzen verstärkt werden. Aber auch von und nach Riesa sowie Elsterwerda wird der Bahnverkehr verdichtet, ebenso die Zugtaktung von Chemnitz ins Erzgebirge nach Annaberg-Buchholz, Obernhau-Grünthal, Stollberg und Thalheim.
Zudem plant der VMS für ausgewählte Veranstaltungstage zusätzliche Busse und Züge einzusetzen, die Besucher aus den Landkreisen Zwickau, Mittelsachsen und dem Erzgebirgskreis bequem nach Chemnitz und in andere Veranstaltungsorte der Region, zum Beispiel entlang des Purple Path – einem Kunst- und Skulpturenweg der Kulturhauptstadt – bringen.
Auch auf den SPNV-Hauptstrecken stehen im Kulturhauptstadtjahr Veränderungen an: Zwischen Chemnitz und Leipzig werden zeitgemäße und bequeme
Doppelstockzüge zum Einsatz kommen, später folgen batterieelektrische Züge vom Typ Coradia Continental.
In Chemnitz stehen für das gesamte Kulturhauptstadtjahr die Busse und Straßenbahnen der CVAG mit ihrem dichten Takt zur Verfügung. Die Park & Ride-Parkplätze der Stadt Chemnitz sind für die Besucher vorgesehen. Sie können dabei die ÖPNV-Verbindungen der Stadt nutzen.
Zu den Extras bei den Öffis wird voraussichtlich auch eine Busverbindung zwischen Chemnitz und Prag zählen. Zweimal täglich rollen Busse, um internationale Besucher aus der „Goldenen Stadt“ in die Kulturhauptstadtregion und zurückzubringen – angesteuert werden sowohl der Flughafen Prag als auch die U-Bahn- und Straßenbahnhaltestelle Veleslavin.
Neuigkeiten gibt es außerdem im Bahnfernverkehr: Aktuell fahren täglich zwei Fernverkehrszugpaare der Deutschen Bahn von Chemnitz über Dresden und Berlin bis an die Ostsee nach Warnemünde. Dieses Angebot wird vom Freistaat Sachsen bezahlt, der VMS hatte die Vergabe geleitet. Im Kulturhauptstadtjahr kommen an den Wochenenden zwischen dem 3. Mai und 5. Oktober 2025 (plus 18./19. Januar sowie 29./30. November 2025) weitere Fernverkehrszüge hinzu, die direkt auf der Strecke Berlin – Chemnitz ohne Zwischenhalt verkehren. Dieses Angebot finanziert die Deutsche Bahn.
Vorgestellt:
Das KulturhauptstadtTicket
Nachgegangen ist der VMS auf Wunsch der Organisatoren der Kulturhauptstadt auch der Frage nach einem geeigneten Fahrschein: Preiswert, einfach und bequem sollte er sein. Da die Kulturhauptstadtregion mit dem VMS-Verbundgebiet übereinstimmt, bieten sich dafür optimale Voraussetzungen.
Herausgekommen ist das KulturhauptstadtTicket, welches an drei aufeinanderfolgenden Tagen im gesamten Verbundraum gilt und pro Person 25 Euro kostet. Zielgruppe sind hierbei sowohl Gäste der Kulturhauptstadtregion als auch Einwohner. Auch für Gruppen lohnt sich das Ticket: Für bis zu fünf Personen kostet es 50 Euro. Der Aktionszeitraum erstreckt sich über das komplette Jahr 2025. Das Ticket soll u. a. digital über die HandyTicket-Systeme, konventionell über Fahrausweisdrucker beim Fahrpersonal, über ausgewählte Service-Center der Verkehrsunternehmen sowie voraussichtlich auch in Kulturhauptstadt-Verkaufsstellen erhältlich sein.