Stufe 5
Ausbau Stollberg – Oelsnitz – St. Egidien
Die Pilotstrecke des Chemnitzer Modells führt von Chemnitz nach Stollberg und endet dort. Die Stufe 5 soll künftig im Bahnhof Stollberg an die im Betrieb befindliche Strecke anschließen und diese bis nach St. Egidien und weiter bis nach Glauchau verlängern. Von Stollberg aus über Oelsnitz in Richtung St. Egidien verkehrt aktuell die City-Bahn Chemnitz GmbH mit Fahrzeugen des Typs Regio-Shuttle.
Vorgesehen sind der Bau einer rund 3,5 km langen Neubaustrecke im Stadtgebiet Stollberg sowie der Ausbau und die Elektrifizierung der anschließenden, 16 km langen Bestandsstrecke von Niederwürschnitz bis nach St. Egidien. Ziel ist dabei, das dicht bewohnte Verdichtungsband Niederdorf – Stollberg – Oelsnitz besser und das Gewerbegebiet Stollberger Tor neu zu erschließen.
Die Stadt Stollberg hat sich im Jahr 2015 entschieden, die Vorplanung für die Neubaustrecke durch das Gewerbegebiet Stollberger Tor vorzufinanzieren.
Ziel und Ausblick
Ziel der Planung und des Baus ist eine umsteigefreie Verlängerung der Pilotlinie über Oelsnitz und St. Egidien bis nach Glauchau. Zum einen soll dafür eine Neubaustrecke ausgehend vom Bahnhof Stollberg zunächst entlang des alten Bahndammes der Strecke nach Zwönitz, anschließend in Mittellage über die Auer Straße führend und schließlich die Bundesautobahn A72 überquerend südlich der Ortslage Niederwürschnitz in die Strecke Stollberg – St. Egidien einbindend errichtet werden. Die Neubaustrecke wird mit 750 V DC elektrifiziert. Zum anderen ist es Ziel, die vorhandene Strecke Stollberg – St. Egidien zwischen der Einbindestelle der Neubaustrecke und dem Bahnhof St. Egidien mit 15 kV AC zu elektrifizieren.
Auf dem Neubauabschnitt sollen vier Zugangsstellen geschaffen werden, auf dem Ausbauabschnitt eine. Die gesamte Strecke bis nach St. Egidien wird mit elektronischen Stellwerken ausgerüstet.
Mögliche Varianten für die Streckenführungen für den Abschnitt Stollberg – Oelsnitz wurden bereits untersucht. Wichtig für die Entscheidung waren u. a. bahnbetriebliche Belange, die Erschließung des Stadtgebietes Stollberg, die Erreichbarkeit, die Lage und das Einzugsgebiet der Haltestellen, die Genehmigungsfähigkeit, der Flächenbedarf/-erwerb, die Bauzeit sowie die notwendigen Eingriffe in Natur und Umwelt. Die Kriterien ergaben die oben benannte priorisierte Streckenvariante.
Die Strecke wird eine ähnliche Ausrüstung wie die Pilotstrecke erhalten – also eine Elektrifizierung und ein elektronisches Stellwerk – um sie mit den neuen Zweisystemfahrzeugen und dem bewährten Betriebsprogramm befahren zu können. Sie wird außerdem mit moderner Sicherungs- und Kommunikationstechnik ausgestattet. Weiterhin erfolgen die Einrichtung von Schallschutz, umwelttechnische Ausgleichsmaßnahmen sowie der Ausbau des Bahnhofs in Oelsnitz.
In Fortsetzung des bewährten Fahrplans zwischen Chemnitz und Stollberg werden die Züge auch auf dem neuen Abschnitt bis Oelsnitz halbstündlich fahren. Zwischen Stollberg und Oelsnitz ergibt sich gegenüber dem heutigen Verkehrsangebot damit eine Verdoppelung der Taktfolge. Jeder zweite Zug verkehrt darüber hinaus bis nach St. Egidien – Glauchau.
Aktueller Stand
Nach der abgeschlossenen Variantenuntersuchung und der damit verbundenen Auswahl einer Vorzugsvariante werden die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erarbeitet. In diese fließen auch zahlreiche Abstimmungen mit Anwohnern und Trägern öffentlicher Belange ein.
Neubauabschnitt:
Mit einer Länge von 3,5 km erstreckt sich der Neubauabschnitt vom Bahnhof Stollberg aus südlich entlang des alten Bahndamms, kreuzt dann die Straße „Am Grünen Winkel“ und führt weiter westlich entlang der B169/180 bis ins Gewerbegebiet. Anschließend verläuft die Strecke entlang der Auer Straße und später auf einer neuen Eisenbahnbrücke über die A72. Danach mündet sie in die Bestandsstrecke in Richtung Oelsnitz/Erzgebirge.
Für den Neubauabschnitt läuft aktuell das Planfeststellungsverfahren. Die öffentliche Auslegung erfolgt vom 2. Juni 2024 bis zum 3. Juli 2024. Die eingegangenen Hinweise, Anregungen und Stellungnahmen werden von der Planfeststellungsbehörde und vom Vorhabenträger ausgewertet und beantwortet. Nach Abschluss der Anhörung mit dem Erörterungstermin und der Abwägung der eingebrachten Belange durch die Planfeststellungsbehörde erfolgt der Planfeststellungsbeschluss.
Die Bautätigkeiten sollen voraussichtlich im Winter 2025/2026 starten.
Visualisierung Entwurfsplanung:
Abschnitt Neubaustrecke: Fahrtrichtung Niederwürschnitz – Stollberg
Abschnitt Neubaustrecke: Fahrtrichtung Stollberg – Niederwürschnitz
Planungsphase
Entscheidungsphase
Umsetzungsphase
Fertigstellung
Planungsphase
Entscheidungsphase
Umsetzungsphase
Fertigstellung
Ausbauabschnitt:
Parallel zur Neubaustrecke wird die Bestandsstrecke bis nach St. Egidien ausgebaut. Hauptbestandteile dieses Ausbaus sind die Streckenelektrifizierung, die Einrichtung neuer Signaltechnik sowie der Bau eines neuen Haltepunktes. Die Planungen des Ausbaus befinden sich derzeit noch in der Vorplanungsphase mit der Erarbeitung der Vorzugsvarianten für die einzelnen Teilbauwerke. Die Vorplanungen sollen in 2024 abgeschlossen werden, das Planfeststellungsverfahren ist ab 2025 vorgesehen. Mit einem Bau wird frühestens 2027 gerechnet.