Mehr Leistungen auf Sachsen-Franken-Magistrale + Service wird sich verbessern
Im Ergebnis der Auswertung der Angebote wurden die beteiligten Bieter heute informiert, dass Transdev (bisher Veolia Verkehr) den Zuschlag für die Bedienung der Linien des Elektronetzes Mittelsachsen (EMS) erhalten soll. Das EMS umfasst die Verbindungen Dresden – Chemnitz – Plauen – Hof (künftig E 3), Dresden – Chemnitz – Zwickau (künftig R 30) sowie Chemnitz – Elsterwerda (künftig R 45). Der Zuschlag soll nach Ablauf der 10-tägigen Einspruchsfrist erteilt werden.
Das Verfahren zur Vergabe von Leistungen in drei Bundesländern – in Sachsen in den Gebieten des VMS, VVO und VVV – wurde unter Federführung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) mit den weiteren am EMS beteiligten Aufgabenträgern durchgeführt.
Der Verkehrsvertrag läuft bis Dezember 2030. Pro Jahr wird die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) 5,837 Mio. Zugkilometer auf diesen Linien fahren. Ca. 63 % der Leistungen werden dabei im Gebiet des ZVMS erbracht, im Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe (Z-VOE) etwa 19 %, im Zweckverband Verkehrsverbund Vogtland (ZVV) etwa 15 %, auf dem Gebiet der Bayrischen Eisenbahngesellschaft (BEG) fast 3 % und weniger als 1 % im Bereich des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB).
Ein ordentliches Kündigungsrecht gibt es für den Verkehrsvertrag im Zusammenhang mit einer Streckenelektrifizierung Hof-Nürnberg ab Dezember 2025, um dann wieder durchgebundene Verkehre von Dresden über Chemnitz/Südwestsachsen nach Nürnberg organisieren zu können.
Sowohl das Haltekonzept als auch die Anschlussbeziehungen in Hof werden beibehalten. Künftig wird es auf den Zügen wieder 100 % Kundenbetreuer geben, in den Regionalbahnen sind es aktuell nur 20%. Auf allen Linien des EMS werden die Tarife der Deutschen Bahn anerkannt, auch Zeitkarten und BahnCards. Im Binnenverkehr der einzelnen Zweckverbände gelten die gesetzlichen Bestimmungen und die jeweiligen Regelungen der Verkehrsverbünde (z. B. Tarif oder Mitnahmeregelungen).
Mit Betriebsaufnahme des EMS am 12. Juni 2016 wird das Angebot auf der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Dresden und Hof weiter verbessert. Auf den Linien E 3 und R 30 werden die neuen elektrischen Triebzüge vom Typ „Coradia Continental“ als Dreiteiler bzw. Fünfteiler in Einfach- bzw. Doppeltraktion zum Einsatz kommen und insbesondere zu den verkehrsstarken Zeiten der Nachfrage entsprechende Sitzplatzkapazitäten ermöglichen.
Die schnelle Express-Linie E 3, welche den bisherigen RE 3 ersetzt, wird täglich von ca. 05:00 Uhr bis ca. 22:30 Uhr im 1-Stunden-Takt verkehren.
Auch der Nachfolger der bisherigen Linie RB 30, die überall haltende Linie R 30, wird täglich im 1-Stunden-Takt bestellt. Der stündliche Grundtakt wird montags bis freitags durch zusätzliche Züge (Unterlinie R 30V) zwischen Chemnitz Hbf und Zwickau Hbf auf einen ½-Stunden-Takt in der Hauptverkehrszeit von ca. 05:30 Uhr bis ca. 08:30 Uhr sowie von ca. 13:30 Uhr bis ca. 18:30 Uhr verdichtet.
In Tagesrandlage werden auf der Linie R 30 täglich zusätzliche Verbindungen zwischen Dresden Hbf und Freiberg angeboten werden. Außerdem wird erstmals in den nachfragestärkeren Wochenend-Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag ein durchgehender SPNV-Nachtverkehr mit zwei Zugpaaren zwischen den beiden Oberzentren Chemnitz und Zwickau vorgesehen. Pro Jahr werden auf der Sachsen-Franken-Magistrale 170.000 Zugkilometer und damit 6 % mehr angeboten als im jetzigen Fahrplan.
Für die Kunden im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) wird es künftig mehr personalbediente Agenturen geben. Neben den Reisezentren in Chemnitz und Zwickau können die Fahrgäste ab Juni 2016 auch in Flöha, Freiberg, Döbeln, Mittweida, Hohenstein-Ernstthal und Glauchau Tickets kaufen (auch Fernverkehrsfahrscheine) und Informationen erhalten. Im VMS können mit Start des neuen Verkehrsvertrages auch wieder die Verdichter im Berufs- und Nachtverkehr zwischen Chemnitz und Zwickau bestellt werden.
Hintergrund Fahrzeuge:
Die Fahrzeuge wurden durch den VMS im vergangenen Jahr bei der Firma Alstom Transport GmbH bestellt. Diese werden dem Eisenbahnverkehrsunternehmen beigestellt.
Der VMS schafft 29 Fahrzeuge vom Typ Coradia Continental an. Auf den Linien des EMS werden 13 Fahrzeuge vom Typ ET150 mit ca. 150 Plätzen und 16 Fahrzeuge Typ ET250 mit etwa 240 Plätzen eingesetzt. Weitere Infos zum Fahrzeug finden Sie in der Anlage.
Die Instandhaltung der Bahnen wurde an den Hersteller vergeben. Standort der Werkstatt wird Chemnitz sein.